Was bedeutet VMS?

Erfahren Sie alles rund um das Thema Video Management Software für Videoüberwachung.

Definition Video Management System

Das Video Management System (VMS) oder auch Video Management Software ermöglicht die zentrale Steuerung von Überwachungskameras, Aufzeichnungsgeräten und Bedienplatzrechnern in einem System. Durch die Verwendung dieser Software kann eine große Anzahl von Kameras effektiv genutzt werden, um große Bereiche mit minimalem Personalaufwand zu überwachen und zu sichern.

Wozu wird ein VMS benötigt?

Eine Video Management Software (VMS) bietet nicht nur die Möglichkeit, Überwachungskameras zu steuern und zu verwalten, sondern auch die Aufnahme, Verarbeitung, Analyse und Archivierung von Video- und Audioinhalten. Moderne VMS-Systeme sind oft mit intelligenten Funktionen wie Bewegungserkennung, automatischer Nummernschilderkennung und Gesichtserkennung ausgestattet, die eine automatische Alarmierung bei ungewöhnlichen Ereignissen ermöglichen. Ein weiterer Vorteil von VMS-Systemen ist die Möglichkeit der Integration mit anderen Sicherheitstechnologien wie Einbruchmeldesystemen, Zugangskontrollsystemen und Brandmeldeanlagen. Dadurch wird ein ganzheitlicher Sicherheitsansatz ermöglicht, bei dem verschiedene Sicherheitssysteme nahtlos zusammenarbeiten. Bei der Auswahl eines VMS-Systems ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens oder der Organisation zu berücksichtigen, wie beispielsweise die Anzahl der Kameras, die zu überwachende Fläche, die Art der zu überwachenden Objekte sowie die gewünschten Funktionen und Integrationsmöglichkeiten.

Frau, die eine Videoanlage bedient

Was sind die Vorteile einer Video Management Software?

  • Zentralisierte Verwaltung: Ein VMS ermöglicht die zentrale Verwaltung von Videostreams, wodurch die Verwaltung und Überwachung von großen Bilddaten vereinfacht wird.
  • Berechtigungssystem: Mit einem VMS können Benutzerrechte und Zugriffsbeschränkungen auf bestimmte Videoinhalte einfach verwaltet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass nur autorisierte Benutzer auf bestimmte Videos zugreifen können.
  • Skalierbarkeit: Ein VMS ist skalierbar, so dass es einfach erweitert werden kann, um zusätzliche Kameras, Server, Clients oder Schnittstellensystem hinzuzufügen.
  • Flexibilität: Ein VMS kann für verschiedene Anwendungen wie Sicherheit, Überwachung, Protokollierung, Suche und Bildanalyse eingesetzt werden.
  • Automatisierung: Ein VMS-System bietet die Möglichkeit, Abläufe zu automatisieren, wie zum Beispiel die automatische Erstellung von Protokollen oder Alarmen bei ungewöhnlichen Ereignissen.
  • Integrierbarkeit: Ein VMS kann mit anderen Systemen, wie zum Beispiel ein Alarmsystem vernetzt werden, um automatisch die Videoaufnahme einer Überwachungskamera auszulösen.
  • Verbesserte Sicherheit: Ein VMS kann dazu beitragen, die Sicherheit von Unternehmen und Einrichtungen zu verbessern, indem es relevante Ereignisse automatisch detektiert und aufmerksamkeitsoptimiert die Verantwortlichen informiert.
  • Verbesserte Geschäftsabläufe: Ein VMS kann Geschäftsabläufe verbessern, indem es beispielsweise bei der Überwachung von Warteschlangen oder beim Ermitteln von Hotspots in einem Einzelhandelsgeschäft unterstützt.
  • Bessere Entscheidungsfindung: Durch die Überwachung und Analyse von Bilddaten können die Benutzer des VMS bessere Entscheidungen treffen und ihre Geschäftsprozesse optimieren.
  • Langfristiger Nutzen: Ein VMS kann langfristigen Nutzen bieten, da es dabei hilft, kritische Informationen oder Ereignisse aufzuzeichnen und für den Benutzer individuell aufbereiten und archivieren kann.
  • Einhaltung des Datenschutzes: Mithilfe eines VMS lassen sich die Vorgabe der DS-GVO einhalten und gesetzeskonform leben.

Welche Nachteile bestehen?

  • Kosten: Die Implementierung und Wartung eines VMS kann teuer sein, insbesondere wenn es um die Anschaffung von Softwarelizenzen, Hardwarekomponenten und Überwachungskameras geht.
  • Komplexität: Ein VMS kann sehr komplex sein und erfordert in der Regel Fachkompetenz für die Einrichtung und Konfiguration. Besonders die Schnittstellen-Kommunikation kann eine Herausforderung sein.
  • Abhängigkeit von der Infrastruktur: Ein funktionierendes VMS ist stark von der Netzwerkinfrastruktur abhängig. Durch das Videostreaming der Überwachungskameras entstehen hohe Netzwerkauslastungen, welche durch geeignete Netzwerkinfrastruktur geleitet werden muss.
  • Datensicherheit: Das Speichern und Verwalten von großen Mengen an Videoinhalten erfordert ein hohes Maß an Datensicherheit. Ein VMS muss sicherstellen, dass die Videoinhalte vor unbefugtem Zugriff und Manipulation geschützt sind.
  • Fehlende Standardisierung: Es gibt keine einheitlichen Standards für VMS-Systeme, was zu Problemen bei der Integration von verschiedenen Herstellern führen kann. Das ONVIF-Protokoll dient nur als standardisierte Kommunikation mit der Überwachungskamera.
  • Inkompatibilität: VMS-Systeme können inkompatibel für bestimmte Überwachungskameras oder Peripheriegeräte sein. Dies erschwert die Funktionalität und die Einrichtung der Video Management Software.

Am Markt bestehen verschiedene Video Management Softwarelösungen. In Deutschland sind im professionellem Umfeld besonders Milestone, Avigilon, Bosch, Qognify und Dallmeier verbreitet.

Über welche Funktionen verfügt eine Video Management Software?

  1. Videoaufnahmen: Ein VMS ermöglicht die Aufnahme von Videoinhalten von verschiedenen Kameras. Die Videos können entweder in Echtzeit oder nachträglich aufgenommen und verwaltet werden.
  2. Verwaltung Videoüberwachung: Das VMS ermöglicht die Überwachung von Live-Video und aufgezeichnetem Bildmaterial von verschiedenen Kameras. Dabei können die Bildausschnitte vergrößert, das Anzeigen von mehreren Kameras gleichzeitig und die Ausgabe von Warnmeldungen bei bestimmten Ereignissen gesteuert werden.
  3. Suchfunktion: Die Video Management Software ermöglicht die sekundenschnelle Suche in der Bildaufzeichnung nach bestimmten Ereignissen wie die Bewegung von Personen oder Fahrzeugen im Kamerabild.
  4. Videoanalyse: Ein VMS kann auch Videoanalyse-Tools bereitstellen, die automatisch bestimmte Ereignisse erkennen und Warnmeldungen ausgeben können, wie Bewegungserkennung, Gesichtserkennung, Objektverfolgung oder Nummernschilderkennung.
  5. Videoexport: Das VMS ermöglicht einen datenschutzkonformen Videoexport verschlüsselt und mit Wasserzeichen versehen.
  6. Videoverarbeitung: Die Video Management Software kann auch Videobearbeitungsfunktionen bereitstellen, wie zum Beispiel das Zusammenführen von verschiedenen Kamerabildern zu einem Panorama-Bild, das Entfernen von Bildrauschen, die digitale Bildentzerrung oder das Hinzufügen von Wasserzeichen.
  7. Video-Backup und -Wiederherstellung: Das VMS ermöglicht auch das Sichern und Wiederherstellen von Videoinhalten, um sicherzustellen, dass wichtige Aufnahmen nicht verloren gehen.
  8. Benutzerverwaltung: Ein VMS bietet auch Funktionen zur Benutzerverwaltung, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer auf die Videoinhalte zugreifen können.
  9. Integration mit anderen Systemen: Ein VMS kann in andere Sicherheits- und IT-Systeme integriert werden, wie z.B. Zugangskontrollsysteme, Alarm- und Ereignismanagement-Systeme oder Datenanalysesysteme.
  10. Protokollierung: Ein VMS kann auch Berichte generieren, die wichtige Kennzahlen wie zum Beispiel Videoaufzeichnungsdauer, Bewegungserkennungshäufigkeit, Kamerastatus, Benutzerinteraktion uvm. enthalten.

Woran erkenne ich eine gute Video Management Software?

Checkliste:

Skalierbarkeit: Ein gutes VMS sollte skalierbar sein, d.h. es sollte in der Lage sein, die Anzahl der Kameras und die Größe des Systems zu erhöhen, wenn das Unternehmen wächst.

Zuverlässigkeit: Das VMS sollte zuverlässig und betriebssicher sein und einen hohen Verfügbarkeitsgrad haben, um sicherzustellen, dass Videoinhalte rund um die Uhr aufgezeichnet und überwacht werden können.

Flexibilität und Kompatibilität: Ein gutes VMS sollte flexibel sein und verschiedene Video-Formate und -Auflösungen unterstützen, um eine nahtlose Integration von neuen Kameras und Geräten zu ermöglichen. Zudem sollte es auf- und abwärtskompatibel sein um trotz kurzer Produktlebenszyklen alle alten und neuen Kameratypen verwalten zu können.

Benutzerfreundlichkeit: Das VMS sollte benutzerfreundlich sein und eine intuitive Benutzeroberfläche bieten, um eine einfache Navigation und Verwaltung von Videoinhalten zu ermöglichen.

Leistungsstarke Videoanalyse: Ein gutes VMS sollte leistungsstarke Videoanalyse-Funktionen bieten, wie Bewegungserkennung, Gesichtserkennung, Nummernschilderkennung oder Objektverfolgung.

Sicherheit und Datenschutz: Ein gutes VMS sollte sicherheitsrelevante Funktionen bieten, um sicherzustellen, dass Videoinhalte sicher aufbewahrt und nur autorisierte Benutzer darauf zugreifen können.

Integration mit anderen Systemen: Das VMS sollte in der Lage sein, sich nahtlos in andere IT-Systeme wie Zugangskontrollsysteme oder Alarm- und Ereignismanagement-Systeme zu integrieren.

Kundensupport und Schulung: Ein gutes VMS sollte einen qualitativ hochwertigen Kundensupport und Schulung anbieten, um sicherzustellen, dass die Kunden das System effektiv nutzen können und bei Bedarf Unterstützung erhalten.

Ihr aktuelles VMS erfüllt nicht die oben genannten Merkmale?

Zusammenfassung und Fazit

Ein Video Management System ermöglicht die zentrale Steuerung von Überwachungskameras, Aufzeichnungsgeräten und Bedienplatzrechnern in einem System. Es bietet die Möglichkeit, Überwachungskameras zu steuern und zu verwalten sowie die Aufnahme, Verarbeitung, Analyse und Archivierung von Videodaten. Moderne VMS-Systeme sind oft mit intelligenten Funktionen wie Bewegungserkennung, automatischer Nummernschilderkennung und Gesichtserkennung ausgestattet, die eine automatische Alarmierung bei ungewöhnlichen Ereignissen ermöglichen. Vorteile eines VMS sind zentralisierte Verwaltung, Berechtigungssystem, Skalierbarkeit, Flexibilität, Automatisierung, Integrierbarkeit, verbesserte Sicherheit, langfristiger Nutzen und Einhaltung des Datenschutzes. Nachteile eines VMS können Kosten, Komplexität und Abhängigkeit von der Infrastruktur sein.

15. März 2023

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