Videoüberwachung in der Cloud

Hier finden Sie nützliche Informationen rund um das Thema Cloud Videoüberwachung.

Was bedeutet Cloud-gestützte Videoüberwachung?

Cloud-gestützte Videoüberwachung oder auch Video Surveillance as a Service (VSaaS) bezieht sich auf die Verwendung von Cloud-Computing-Technologien zur Speicherung, Verarbeitung und Analyse von Videoüberwachungsdaten. Im Gegensatz zur herkömmlichen Videoüberwachung werden die Daten nicht auf lokalen Servern gespeichert und verarbeitet, sondern es wird eine Verbindung zur Cloud aufgebaut um die Daten zu speichern oder den externen Zugriff auf das lokale Videosystem herstellen zu können. Allgemein gefasst ist mit Cloud-gestützter Videoüberwachung die Speicherung der Bilddaten in einer Cloud ohne lokalen Speicher gemeint.

Wie funktioniert Videoüberwachung mit Cloud?

Für die Funktionsweise von Cloud Videoüberwachung ist es wichtig zu wissen, dass verschiedene Arten der Cloud-gestützten Videoüberwachung möglich sind. Dabei wird bei allen hier vorgestellten Arten von Cloud Videoüberwachung gesprochen. Entscheidendes Merkmal ist bei allen Möglichkeiten, dass die Verbindung zu einer Cloud aufgebaut werden muss, um die Bedienung des Systems zu ermöglichen.

Lokale Speicherung der Bilddaten

Der einfachste Anwendungsfall besteht aus der lokalen Speicherung der Bilddaten auf einem Videoserver (NVR). Verschiedene Überwachungskameras sind mittels Kabelverbindung an einem Videoserver angeschlossen. Das System kann somit autark ohne Cloud Anbindung funktionieren. Nun möchte der Benutzer von unterwegs auf das Bildmaterial über Laptop oder Smartphone verfügen. Dazu ist es notwendig, dass der Videoserver über eine Internetverbindung verfügt. Durch die Verbindung mit einer Cloud ist es nun möglich, eine sogenannte Peer-to-Peer Verbindung zwischen Laptop und Videoserver herzustellen. Die Cloud bildet die zentrale Verbindungsstelle, welche die beiden Endpunkte Videoserver und Laptop verbindet. Es werden in dem Fall keine Bilddaten in der Cloud gespeichert, sondern die Cloud dient lediglich als Verbindungsbrücke für die Endgeräte. Der Vorteil besteht darin, dass für den externen Zugriff auf das Bildmaterial keine Anpassungen im Router und in der Firewall vorgenommen werden müssen. Die Endgeräte benötigen nur eine ausgehende Verbindung zur Cloud.

Das Bild zeigt cloud-basierte Videoüberwachung

Speicherung der Bilddaten in der Cloud

Die nächste Möglichkeit besteht in der Speicherung der Bilddaten direkt in der Cloud. In diesem Fall baut die Kamera selbst eine direkte Verbindung zur Cloud auf und die Daten werden übertragen. Der Benutzer kann die Bilddaten in der Cloud sichten und verwalten. Für diese Art der Cloud-Nutzung werden neben ausreichend Cloud-Speicher vor allem auch eine leistungsfähige Übertragungsrate benötigt. Für die Bereitstellung des Cloud-Speichers verlangen die Cloud-Anbieter häufig monatliche Kosten.

Hybride Lösung

Da nicht zu jedem Zeitpunkt von einer stabilen Netzwerkanbindung ausgegangen werden kann, kommen häufig hybride Systeme zum Einsatz. Dabei befindet sich in der Überwachungskameras ein kleiner Zwischenspeicher, welcher einen Teil der Bildaufzeichnung lokal speichert und sukzessiv an die Cloud überträgt. Die Cloud kann auch als Videoarchiv genutzt werden, indem die Bildaufzeichnung nach einer bestimmten Zeit automatisch in der Cloud archiviert wird. Die Bilddaten werden dann nach und nach in der Cloud abgelegt.  Der Vorteil besteht darin, dass eine kontinuierliche Bildaufzeichnung ohne Aussetzer direkt vor Ort auf der Kamera abrufbar ist und sobald die Netzwerkverbindung ausreichend zur Verfügung steht die Bilddaten übertragen werden.

Wann ist der Einsatz von Cloud-basierter Videoüberwachung sinnvoll?

Cloud-basierte Videoüberwachung erlaubt den unkomplizierten Zugriff auf das Bildmaterial von unterwegs, weil Router und Firewall keine gesonderten Einstellungen benötigen.

Die Rechenleistung der Cloud kann genutzt werden, um eine Vielzahl von Funktionen bereitzustellen wie zum Beispiel Videoanalyse, Gesichtserkennung, Heat-Mapping, Objekterkennung und Ereigniserkennung.

Der lokale NVR kann eingespart werden und die Hardwarekosten können durch die Einsparung gesenkt werden.

Die Benutzer können von überall auf das Bildmaterial zugreifen. Meistens reicht die Nutzung des Internetbrowsers um auf die Clouddaten zugreifen zu können. Die Installation von zusätzlicher Software ist nicht notwendig.

Die Cloud erlaubt Programmerweiterungen, welche noch mehr Informationen aus den Bilddaten analysieren können. Zu nennen ist hierbei die Überwachung von Besucherströmen oder ungewöhnliches Verhalten von Personen.

Besonders bei der Verwaltung und Überwachung von vielen einzelnen Standorten kann die Cloud unbegrenzt skaliert werden und auf die jeweilige Unternehmensorganisation flexibel angepasst werden.

Welche Risiken bestehen beim Einsatz von Cloud-basierter Videoüberwachung?

Neben der Reihe an Vorteilen für den Einsatz von Cloud-basierter Videoüberwachung ergeben sich gezwungenermaßen einige Risiken, welche den Einsatz von VSaaS besonders in Deutschland erschweren.

Sind meine Bilddaten in der Cloud sicher?

Grundsätzlich sind die gespeicherten Videobilder in der Cloud verschlüsselt abgelegt. Idealerweise ist auch der Upload in die Cloud über eine verschlüsselte Verbindung abgesichert. Dazu kann niemand das Bildmaterial durch den Diebstahl der Festplatten entwenden. Folglich sind die Bilddaten in der Cloud sicher.

ABER: Es muss die Frage gestellt werden, inwieweit der Cloud-Betreiber Zugriff auf das Bildmaterial erhalten kann. Oder ob der Zugriff auf die Cloud durch einen Dritten beauftragt werden kann.

Darf ich in Deutschland Cloud-basierte Videoüberwachung einsetzen?

Im Rahmen der DS-GVO dürfen Bilddaten nicht ohne die Genehmigung außerhalb der EU verarbeitet werden. Da bei Videobildern nicht ausgeschlossen werden kann, dass personenbezogene Daten auf dem Bildmaterial enthalten sind, dürfen diese Daten nicht außerhalb des Herkunftslandes verarbeitet werden. Besonders die Speicherung der Bilddaten in eine ausländische Cloud stellt ein Problem dar. Große Cloud-Anbieter befinden sich häufig in Nordamerika oder Asien und unterliegen demnach nicht den Regeln der europäischen DS-GVO. Die Hoheit über die Datenverarbeitung geht in diesem Fall verloren. Dies gilt hingegen nicht für Videobilder auf privaten Grund ohne unbeteiligte Personen. In diesem Fall werden keine Rechte von unbeteiligten Personen verletzt und das Recht am eigenen Bild erlaubt die eigenständige Verarbeitung – auch in eine ausländische Cloud.

Ist die Bildübertragung störungsfrei?

In jedem Fall ist die Latenz der Bildübertragung bei einer Cloud-Lösung höher. Besonders bei Live-Überwachung muss dem Anwender bewusst sein, dass die Videobilder zeitverzögert dargestellt werden. Die Live-Ansicht der Videobilder und der Zugriff auf die Bildaufzeichnung kann durch die Netzwerkanbindung in der Cloud zu ruckeligen Bildern führen. Bildet die Cloud hingegen nur die Verbindungsbrücke vom Videoserver zum Client (Siehe Kapitel Speicherung der Bilddaten in der Cloud) kann bei bestehender Verbindung eine höhere Latenz erreicht werden.

Abhängigkeit des Videosystems von der Cloud

Ein Cloud-basiertes Videosystem ist kein autark laufendes Sicherheitssystem mehr. Das Cloud-basierte Videosystem benötigt zu jedem Zeitpunkt eine aktive Netzwerkanbindung. Bei einem Stromausfall kann es passieren, dass trotz Unterspannungsversorgung die Netzwerkanbindung an die Cloud gestört wird. Dadurch wird Videosystem durch externe Faktoren gestört. Je nach Anwendungsfall ist diese Abhängigkeit nicht akzeptabel.

Professionelle Cloud-Anbieter für Videoüberwachung

In den vergangenen Jahren haben sich eine Vielzahl an Cloud-Anbietern auf dem Markt etabliert. Dennoch befinden sich in Deutschland im Vergleich zu Nordamerika oder Asien wenige Hersteller, welche Cloud-gestützte Videoüberwachung (VSaaS) anbieten. Besonders der physische Standort der Cloud ist häufig im Ausland angesiedelt. Nehmen Sie jetzt Kontakt auf und lassen sich hinsichtlich professioneller Cloud-Lösungen von uns beraten.

Zusammenfassung und Fazit

Bei Cloud-gestützter Videoüberwachung oder auch Video Surveillance as a Service (VSaaS) werden Cloud-Computing-Technologien genutzt, um Videoüberwachungsdaten zu speichern, zu verarbeiten und zu analysieren. Im Gegensatz zur herkömmlichen Videoüberwachung werden die Daten nicht auf lokalen Servern gespeichert und verarbeitet, sondern es wird eine Verbindung zur Cloud aufgebaut, um die Daten zu speichern oder den externen Zugriff auf das lokale Videosystem herstellen zu können.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Cloud-gestützten Videoüberwachung. Die einfachste Anwendung ist die lokale Speicherung der Bilddaten auf einem NVR mit der Möglichkeit des externen Zugriffs über eine Cloud-Lösung. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Speicherung der Bilddaten direkt in der Cloud. Auch hybride Systeme mit einem lokalen Zwischenspeicher und sukzessiver Übertragung an die Cloud werden genutzt.

Besonders der Einsatz von hybriden Cloud-Lösungen bilden für die Videoüberwachung aus Expertensicht die sinnvollste Alternative.

Die Bilddaten sind bei Netzstörungen weiterhin lokal gesichert und das Videosystem bleibt trotz externer Störquellen einsatzbereit. In Zukunft wird diese Art der Cloud-Lösung für die Videoüberwachung maßgebend sein.

27. März 2023

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